Zucker ist ein Stoff, den die Natur uns schenkt, doch in seiner isolierten und industriell verarbeiteten Form kann er zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen.

In unserer modernen Gesellschaft hat er eine zentrale Rolle übernommen – von Weihnachtsleckereien bis hin zu alltäglichen Lebensmitteln.

Doch wie wirkt Zucker wirklich in deinem Körper, und warum ist er so problematisch?

Was ist Zucker, und warum brauchen wir ihn?

Was die Natur uns schenkt, kann keine Industrie nachahmen. Mensch und Tier sind auf die Zufuhr von Energieträgern und Vitalstoffen angewiesen. Die Pflanzen können aus Wasser, Kohlendioxid und Sonne selbstständig organische Substanzen bauen und entnehmen aus der Erde die notwendigen Mineralien.

Pflanzen produzieren also Zucker, Stärke, Fett und andere biologische Wirkstoffe.

Durch die Sonnenenergie werden bestimmte Nährstoffe in Zucker umgewandelt. Dieser Vorgang wird als Fotosynthese bezeichnet. Ohne Chlorophyll und Sonnenlicht ist dieser Prozess nicht möglich.

Der Zucker, den die Pflanze produziert, entsteht im grünen Chlorophyll der Blattzellen. Er liefert Energie für unseren Körper und ist lebenswichtig – allerdings nur in seiner natürlichen Form, wie sie in Obst, Gemüse und anderen unverarbeiteten Lebensmitteln vorkommt. Diese Lebensmittel enthalten neben Zucker auch Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe, die den Zucker ausgleichen.

Problematisch wird Zucker, wenn er isoliert und industriell verarbeitet wird

Raffinierter Zucker enthält keine Vitalstoffe mehr und wird vom Körper völlig anders verarbeitet. Studien zeigen, dass ein zu hoher Zuckerkonsum die Darmflora stört, die Immunreaktion schwächt und zu Übergewicht führt.

Kein Labor in der Welt ist in der Lage, diese natürliche Lichtenergie und das daraus entstehende Produkt mit seiner positiven Auswirkung auf unsere Gesundheit nachzubauen. Noch weiß man nicht genug über den genauen Vorgang der Fotosynthese. Lediglich die chemischen Formeln sind bekannt, aus welchen Ausgangsstoffen die Pflanze (Wasser, Luft, Licht) den Zucker herstellt.

Die Industrie sagt uns: „Die Natur produziert Zucker und wir holen ihn aus der Pflanze heraus.“ Dass diese Isolierung gesundheitliche Nachteile mit sich bringen, wird nicht gesagt. Wir Menschen sind auf Zucker als Energieträger angewiesen, allerdings in der Form wie er in der Natur vorkommt. Seit Jahren steigt der jährliche Verbrauch und lag im letzten Jahr bei 34,8 kg. Das sind 95 Gramm pro Tag. Die WHO empfiehlt allerdings nur 25 g am Tag.

Die gängige Meinung, dass eine Weintraube als Lebensmittel genau dieselbe Wirkung hat, wie chemisch reiner Traubenzucker ist wissenschaftlich nicht haltbar, da die natürlichen Begleitstoffe fehlen.

Zucker und die Suchtspirale

Zucker ist im gefährlichen Maße suchterzeugend und darin Drogen ganz ähnlich. Wie andere Drogen stimulieren Süßigkeiten das Lustzentrum im Gehirn. Der Wunsch nach diesem angenehmen Gefühl kann so extrem werden, dass er die Gedanken und Handlungen beherrscht, genau wie Kokain bei Süchtigen. Das mag übertrieben klingen, weil man den Konsum von Zucker einstellen kann, ohne dass es zu schweren körperlichen Entzugserscheinungen kommt, die in der Regel mit Kokainabhängigkeit in Verbindung gebracht werden.

Trotzdem kann die Sucht nach Zucker zur Abhängigkeit führen und bei Entzug zu schweren Angstzuständen und körperliche Symptomen führen. Eine Abhängigkeit ist mehr als eine Vorliebe für bestimmte Sachen.

Eine Studie der Universität Yale hat ergeben, dass die Abhängigkeit von Zucker und von Drogen jeweils ähnliche Aktivitäten im Gehirn hervorruft. Die meisten gesüßten Lebensmittel enthalten viele Kalorien, wenig Nährstoffe und sind voller künstlicher Aromen. Ähnlich wie bei Drogenabhängigen kann ein plötzlicher vollständiger Verzicht heftige Entzugserscheinungen auslösen.

  • Warum wird Zucker zur Sucht? Er stimuliert die Freisetzung von Dopamin, dem „Glückshormon“. Dadurch entsteht ein Belohnungseffekt, der uns immer wieder nach mehr greifen lässt. Wenn du Zucker plötzlich weglässt, können Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Reizbarkeit oder ein Gefühl von Stress auftreten.
  • Kalorienarme Süßstoffe helfen nicht. Sie verstärken die Lust auf Süßes und halten die Abhängigkeit aufrecht. Langfristig verlieren natürliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse an Attraktivität.

Zucker und seine gesundheitlichen Auswirkungen

Er ist nicht nur ein Kalorienträger, sondern ein „Antinährstoff“, der dem Körper wichtige Vitamine und Mineralstoffe raubt.

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1) Zucker und Vitamin C

Zucker raubt dem Körper zahlreiche wichtige Nährstoffe. Man nennt das einen „Antinährstoff“. Übermäßiger Zuckerkonsum verursacht Vitamin C Mangel, der zu subklinischem Skorbut führen kann. Dass Zucker zu einer Blockade von Vitamin C führen kann, wird von Medizinern im Allgemeinen nicht erkannt.

2) Zucker und die Fettleber

Wenn die Zuckerspeicher der Leber überquellen, wandelt die Leber den überschüssigen Zucker in Fett um.

Fett ist die effektivste Speicherform von Energie, da 1 Gramm Fett sehr viel mehr Energie enthält als ein 1 Gramm Eiweiß oder Zucker. Fett wird zuerst in der Leber gespeichert. Dadurch entsteht die Fettleber.

Eine Fettleber schadet nicht nur der Leberfunktion, sondern erhöht auch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ohne eine Fettleber wird dieses Risiko deutlich reduziert.

Der beste Schutz gegen eine Fettleber ist eine zuckerarme Ernährung.

3) Zucker und die Darmflora

Neueste Erkenntnisse zeigen, wie weitreichend Zucker Darmflora und Immunreaktion stört. Eine zuckerreiche Ernährung fördert schädliche Darmbakterien, die gesunde Mikroben verdrängen. Studien zeigen auch, dass dies zu Übergewicht, Insulinresistenz und dem metabolischen Syndrom führen kann.

Im Darm schlummern viele Bakterien, die an der Entstehung der Immunzellen beteiligt sind und die Bildung von Fettzellen unterbinden. Eine stark zuckerlastige Ernährung verringert die Anzahl der Mikroben.

Eine aktuelle Studie der Columbia University New York hat gezeigt, wie Ernährung und Darmflora mit den speziellen Immunzellen zusammenhängen. Sie fanden heraus, dass bestimmte Darmbakterien dazu beitragen, das metabolische Syndrom zu verringern, weil sie dafür sorgen, dass im Darm weniger Fett aufgenommen wird.

In einem Versuch fütterten New Yorker Wissenschaftler Mäuse mit fett- und zuckerreicher Nahrung. Diese förderte das Wachstum schädlicher Darmbakterien, was wiederum die fettregulierenden Bakterien abtötete. Resultat bei den Mäusen: Fettleibigkeit.

Bekamen die kleinen Nager keinen Zucker mehr zu fressen, regenerierten sich die fettregulierenden Bakterien in ihrem Darm. Sie litten nicht mehr an Fettleibigkeit und dem metabolischen Syndrom. Zucker ist deswegen so gefährlich, da er nicht wegen der Kalorien dick macht, sondern die gesamte Wirkung des Mikrobioms nachhaltig verändert.

Wie du Zuckerfallen vermeidest

Kalorienarme Süßungsmittel helfen nicht, die Abhängigkeit von Zucker zu überwinden, denn sie geben ein falsches Gefühl von Sicherheit und liefern gleichzeitig der Zuckerabhängigkeit neue Nahrung.

In Studien wurde nachgewiesen, dass kalorienfreie Süßungsmittel genauso suchterzeugend wirken. Die Verwendung von Zuckerersatzstoffen hält die Zuckerabhängigkeit und die schlechten Angewohnheiten am Leben.

Das größte Problem ist, dass Zucker und künstliche Süßungsmittel das Lustzentrum im Gehirn anregen und wir deshalb dazu neigen, mehr davon zu essen als nötig.

Wir neigen dazu, unseren Magen mit nährstoffarmen, kalorienarmen Lebensmitteln, voller künstlicher Aromen zu füllen, sodass wenig Platz für gesunde Nahrung mir hoher Nährstoffdichte und vielen Ballaststoffen bleibt.

Hier sind einige praktische Tipps, um den Zuckerkonsum zu reduzieren und deine Gesundheit zu schützen:

  • Ernähre dich nährstoffreich: Setze auf natürliche Lebensmittel mit gesunden Fetten wie Butter, Sahne und fettem Fisch. Hülsenfrüchte, Mandeln und Gemüse sind ebenfalls ideale Begleiter.
  • Meide verarbeitete Lebensmittel: Sie enthalten oft versteckten Zucker und liefern kaum Nährstoffe.
  • Setze auf natürliche Süße: Frisches Obst statt gesüßter Snacks.
  • Bewegung und Sonnenlicht: Diese unterstützen den Stoffwechsel und die Serotoninproduktion, die durch Zucker geschwächt werden kann.

Zucker und Kinder: Die gefährliche Prägung

Besonders für Kinder ist eine zuckerreiche Ernährung problematisch. Schon in den ersten Lebensjahren wird die Grundlage für zukünftige Gesundheitsprobleme gelegt:

  • Geschmacksveränderung: Kinder, die früh an Zucker gewöhnt werden, finden natürliche Lebensmittel wie Obst oder Gemüse später weniger attraktiv.
  • Langfristige Folgen: Ein hoher Zuckerkonsum im Kindesalter kann lebenslange Gewichtsprobleme und eine Neigung zu Diabetes fördern.

Sei ein Vorbild und zeige deinen Kindern, wie lecker und vielseitig natürliche, ungesüßte Lebensmittel sein können.

Fazit: Zucker reduzieren und Vitalität gewinnen

Zucker mag süß schmecken, doch die Konsequenzen eines zu hohen Konsums sind alles andere als süß. Indem du deinen Zuckerkonsum bewusst reduzierst und auf nährstoffreiche Alternativen setzt, kannst du nicht nur dein eigenes Wohlbefinden steigern, sondern auch das deiner Familie.

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Dr. rer. nat. Thomas Bäcker Fachbereich Vitamin C und Immunsystem



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